Zum 49-Euro-Ticket sagt Marco Böhme, Sprecher der Linksfraktion für Klimaschutz und Mobilität:
„Auch wenn wir uns ein Ticket wünschen, das in puncto Attraktivität an das entlastende 9-Euro-Tickets heranreicht, ist das jetzige Modell wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung. Besser wäre ein Ticket nach Berliner Vorbild, denn 29 Euro sind für noch viel mehr Menschen bezahlbar als 49 Euro. Dieses Angebot muss jedenfalls solide finanziert sein, damit sämtliche Verkehrsunternehmen es umsetzen können.
Die Kritik an sogenannten ,Billigtickets‘ halte ich für grundfalsch. Natürlich muss mehr Steuergeld ins ÖPNV-System fließen, weil die Fahrgäste dessen notwendigen Ausbau nicht alleine bezahlen können. Bezahlbare Mobilität für alle ist ein zentraler Gerechtigkeitsfaktor! Es ist absurd, dass Verkehrsunternehmen ihre Abwehrhaltung zu diesen Ticketmodellen damit begründen, dass ,marktwirtschaftliche Anreize‘ verloren gehen würden. Es geht nicht um Produkte, sondern um die Daseinsvorsorge für Millionen Menschen und die Chance, dass die Mobilitätswende endlich beginnt.
Ein 49-Euro-Ticket, das überall gilt und nicht nur im Abo, sondern monatlich und unkompliziert erworben werden kann, wäre der Anfang eines echten Systemwechsels – nicht weniger, aber auch nicht mehr. Wir streiten weiter für flächendeckende Bedienstandards, auch im ländlichen Raum, nach Schweizer Vorbild sowie für einen entgeltfreien Zugang für alle. Unser Gesetzentwurf liegt vor (Drucksache 7/9942, Zusammenfassung hier). Ab 500 Einwohnerinnen und Einwohnern ist ein 2-Stundentakt, ab 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner ein 1-Stundentakt und ab 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ein Halbstundentakt von jedem Ortsteil zum Gemeindezentrum sowie zu einer überregionalen Verbindung des Schienenpersonennahverkehrs vorgesehen.“
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