Die Betreiber von Verkehrsdienstleistungen im öffentlichen Personennahverkehr und im Regionalverkehr kämpfen mit dem drastischen Rückgang der Fahrgastzahlen. Der Fahrgastverband Pro Bahn und das Robert-Koch-Institut mahnen, dass Kürzungen im öffentlichen Nahverkehr nicht angebracht sind. Dazu sagt Marco Böhme, mobilitätspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag:
„Es ist sicherlich angemessen, in Großstädten die Taktstärke im ÖPNV zu reduzieren, und zum Beispiel wie bei den Leipziger Verkehrsbetrieben den Sonntagsfahrplan zu aktivieren. Das darf aber nicht dazu führen, dass mehr Fahrgäste als sonst in einem Fahrzeug unterwegs sind und der nötige Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann!
Wir lehnen es aber ab, komplette Linien einzustellen. Dann kommen viele Menschen, die auf öffentliche Transportmittel angewiesen sind, nicht mehr auf Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen. Insbesondere im ländlichen Raum, wo der öffentliche Personennahverkehr als Schülerverkehr existiert und nun teilweise eingestellt wurde, kann das zu Versorgungsengpässen führen. Dies muss unbedingt verhindert werden! Ebenso halten wir es für unangemessen, den regionalen Eisenbahnverkehr zu kürzen, wie es beispielsweise bei der Mitteldeutschen S-Bahn passiert ist.
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts Dr. Wieler betonte in einer Pressekonferenz am 03.04.2020 ausdrücklich, dass es in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Menschenansammlungen geben darf und daher große oder sogar zusätzliche Fahrzeuge bereitgestellt und nötigenfalls sogar Taktzeiten erhöht werden müssen. Diesen Empfehlungen müssen sich der Freistaat und die Landkreise anschließen und dafür sorgen, dass dies gewährleistet wird.“
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