Am 6. März ruft das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ dazu auf, sich überall in der Stadt den Fans von Leerdenken und Verschwörungen entgegenzustellen, die im Verbunde mit rechtem Allerlei schon wieder nach Leipzig aufrufen. Dem Protest haben sich viele Vereine, Initiativen, Politiker*innen und Parteien angeschlossen.
Falk Wenzel vom Motorradclub Kuhle Wampe Pleißenburg erklärt zur Unterstützung der Proteste: “Wir als MC Kuhle Wampe haben uns dem Gegenprotest angeschlossen, weil wir glauben, dass das Querdenken-Bündnis und dessen rechter Anhang auf keine Krise die richtigen Antworten kennen. ‘Der Sturm auf den Reichstag‘ in Berlin, ‘Der Marsch über den Ring‘ in Leipzig und viele andere Aktionen im letzten Jahr haben gezeigt, dass diese Umtriebe zu Recht Ziel antifaschistischer Intervention geworden sind.“
Ulrike Böhm, Vorstandssprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Wir rufen alle Leipziger*innen auf, sich an den friedlichen Gegenprotesten zu beteiligen. Die Demos im November haben gezeigt, wie schnell eine solche Veranstaltung zu einem Superspreader-Event werden kann, mit unverantwortbaren Folgen für unsere Stadt. Zusätzlich ist ein Autokorso auch eine Belastung für die Umwelt. Leipzig nimmt Platz und wir zeigen mit unserem Gegenprotest auf Fahrrädern, wie es anders und besser geht.“
Marco Böhme, MdL Die Linke, führt aus: „Leipzig ist nicht Dresden, und hier werden die rechten Verschwörungsideolog*innen erheblichen Widerstand aus der Leipziger Stadtgesellschaft erfahren! Wir lassen nicht zu, dass dieses Virus missbraucht wird, um menschenfeindliche Forderungen in unsere Stadt zu tragen. Zudem äußert man berechtigte Kritik an staatlichen Maßnahmen in einer Pandemie mit Respekt und Zivilcourage und legt mit einem Autokorso nicht die halbe Stadt – auch für Rettungskräfte lahm.“
Auch Ver.di Leipzig-Nordsachsen stützt den Protest. Dazu Sebastian Viecenz, Bezirksgeschäftsführer: „Eine kritische Begleitung der derzeit laufenden Maßnahmen ist auch aus unserer Sicht dringend geboten. Allerdings sehe ich nicht, dass die Querdenkenproteste von Solidarität und gegenseitiger Rücksichtnahme getragen werden. Und, wer billigend rechten Akteuren auf diesen Veranstaltungen eine Plattform bietet oder ihnen gar völlig das Feld überlässt, hat sich disqualifiziert.“
Abschließend erklärt Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk: „Wir hoffen, dass vor allem die Polizei, die vergangenen Eskalationen, auch die am 7. und 21. November 2020, im Blick hat und ihre Prioritäten klar zieht. Wir erwarten, dass nicht, wie oft in Vergangenheit geschehen, der Protest kriminalisiert wird, sondern sich klar um diejenigen gekümmert wird, die mit Ansage gegen die derzeitig geltenden Verordnungen verstoßen und sich grob unsolidarisch verhalten. Wir rufen alle dazu auf, sich unter Einhaltung des Gesundheitsschutzes an den Protesten zu beteiligen und mit kreativen Aktionen Querlenken auszubremsen.“
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