Die Debatte über die Weiterführung des 9-Euro-Tickets nimmt weiter an Fahrt auf – schließlich endet das attraktive und viel genutzte Ticketmodell in wenigen Wochen. Marco Böhme, Sprecher für Klimaschutz und Mobilität der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, erinnert an dieser Stelle daran, dass bisher vor allem der politische Wille für einen attraktiven ÖPNV fehlte:
„Es ist unbestritten, dass das 9-Euro-Ticket zur enormen Entlastung von Millionen von Menschen führte, die sich schon immer nachhaltig mit Bus und Bahn fortbewegt haben. Schließlich haben diese in den letzten drei Monaten mindestens 150 Euro an Kosten für ihre Monatskarten gespart. Das ist ein richtiges Signal in Zeiten des Klimawandels und der Preiskrise und sollte deshalb bis Jahresende verlängert werden. Diese Maßnahme ist schnell und einfach umsetzbar – alle anderen Ideen wurden bislang im Koalitionskrach zerredet.
Für die Zukunft muss gelten, dass es neben günstigen Preisen auch attraktive Verbindungen in allen Kommunen gibt, damit mehr Menschen dauerhaft auf den ÖPNV umsteigen und unsere Umwelt und die Städte vom Autoverkehr entlastet werden. Die Linksfraktion hat bereits im Mai ein umfangreiches „ÖPNV für alle“ Gesetz in den Sächsischen Landtag eingebracht. Dort soll endlich gesetzlich festgeschrieben werden, dass es der Freistaat Mindestbedienstandards für alle Kommunen in Sachsen festschreibt und auch finanziert, so wie es z.B. in der Schweiz heute schon der Fall ist. ÖPNV soll keine freiwillige, sondern eine Pflichtaufgabe der Kommunen werden.
Kinder, Jugendliche und Menschen mit geringem Einkommen sollen einen Rechtsanspruch auf kostenlose ÖPNV-Nutzung erhalten – damit würden auch die Streitigkeiten um das Bildungsticket enden. Den Tarif- und Zuständigkeitswirrwarr wollen wir überwinden, indem wir schrittweise einen einheitlichen mitteldeutschen Verkehrsverbund anstreben. Stillgelegte Schienenstrecken müssen reaktiviert werden.“
Eine Zusammenfassung des „ÖPNV-für-alle-Gesetzes“ finden Sie hier.
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