Das sächsische Azubiticket, mit dem Auszubildende für 48 Euro im Monat Bus und Bahn innerhalb eines Verkehrsverbunds nutzen können, wird Ende Juli 2024 eingestellt. Die Nachfrage fehlt – auch weil das Deutschlandticket nur einen Euro mehr kostet und im gesamten Bundesgebiet gilt. Weil die Auszubildenden das Bildungsticket nicht kaufen dürfen und auch keinen Rabatt erhalten, müssen sie den vollen Preis für das Deutschlandticket zahlen. Die Linksfraktion fordert ein vergünstigtes Angebot (Drucksache 7/16215): Ab August 2024 sollen auch Auszubildende das Bildungsticket erwerben dürfen, das 15 Euro pro Monat kostet und im jeweiligen Verkehrsverbund gilt. Bisher ist es nur für Schülerinnen und Schüler sowie für Freiwilligendienstleistende erhältlich.
Dazu sagt der mobilitätspolitische Sprecher Marco Böhme:
„Wer eine Ausbildung absolviert, muss mitunter weite Wege zum Betrieb oder zur Berufsschule zurücklegen. Das preiswerte Bildungsticket gilt zwar nur im jeweiligen Verkehrsverbund, aber es würde in vielen Fällen schon helfen. Eine Ausbildung in Sachsen muss attraktiv sein – das erfordert gute Rahmenbedingungen. Viele Auszubildende im Freistaat bekommen nur eine geringe Vergütung. Sie sind auf einen niedrigen Fahrpreis angewiesen.
Im Landeshaushalt für 2024 sind 25 Millionen Euro als Zuschuss für das Azubiticket veranschlagt. Das Geld ist also da, damit Azubis günstiger Busse und Bahnen nutzen können. Es sollte genutzt werden, um den Auszubildenden den Kauf des Bildungstickets zu ermöglichen. Das wäre schnell umsetzbar – Freiwilligendienstleistende wurden auch nachträglich in den Kreis der Berechtigten aufgenommen. Andere Bundesländer, etwa Mecklenburg-Vorpommern und Bayern, bieten ihren Auszubildenden bereits ein vergünstigtes Deutschlandticket an. Studierende können ab dem Sommersemester bundesweit das Deutschlandticket für 29,40 Euro pro Monat kaufen. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, auch den Azubis in Sachsen ein günstiges ÖPNV-Ticket anzubieten.“
Schreibe einen Kommentar