Die Leipziger Volkszeitung berichtet heute über die anhaltenden Finanzprobleme der Flughafen Leipzig/Halle GmbH und befürchtet Stellenabbau. Seit dem Jahr 2000 stehen jährlich Verluste in zweistelliger Millionenhöhe zu Buche (Drucksache 7/13711). Zwar steigen die Gesamteinnahmen, jedoch nur weil immer mehr Frachtflüge stattfinden – infolgedessen steigen auch die Ausgaben (Drucksache 7/13710). Der Leipziger Abgeordnete und mobilitätspolitische Sprecher der Linksfraktion, Marco Böhme, erklärt:
„Es gibt eine einfache Möglichkeit, die Lage zu entspannen: Der Flughafen muss von den Frachtunternehmen endlich ordentliche Preise verlangen! Bisher fliegen die Frachtmaschinen für deutlich geringere Entgelte als beispielsweise am vergleichbaren Nachtflughafen Köln/Bonn, den UPS nutzt. Die Millionenverluste werden zulasten der Beschäftigten, der ansässigen Bevölkerung und der Umwelt eingefahren. Das muss aufhören! Es geht nicht, dass die Beschäftigten seit Jahren auf faire Löhne verzichten und in der untersten Tarifgruppe aller Flughäfen in Deutschland liegen, während Konzerne wie DHL Milliardengewinne machen. Leipzig darf für die Konzerne kein Billigflughafen mehr sein – sonst subventioniert die steuerzahlende Bevölkerung weiter deren Dividenden, während der Staat Verluste macht. Der Freistaat Sachsen ist schließlich Mehrheitseigner!
Wir haben schon 2021 im Landtag angemessene Lärm- und Landeentgelte eingefordert (Drucksache 7/6699). Dann steigen die Einnahmen, ordentliche Löhne sind möglich und der Lärmschutz wird verbessert, weil besonders alte und laute Maschinen dann nachts nicht mehr fliegen dürfen.
Der Flughafen hat nur dann eine Zukunft, wenn er selbst und die Wirtschaftsstruktur am Standort Leipzig/Halle breiter aufgestellt werden – durch gezielte Wirtschaftsförderung für anwendungsorientierte Forschung sowie Unternehmensgründungen im Bereich des Lärmschutzes und einer nachhaltigen Luftfahrtindustrie.“
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