Daher fordern wir zusätzlich zum beschlossenen Entlastungpaket:
o Eine unbürokratische und steuerfreie Einmalzahlung von 500 Euro für alle Menschen mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle. o Die Einführung einer Klima-Gerechtigkeits-Dividende in Form einer Pro-Kopf-Pauschale, mit der die Einnahme aus dem Emissionshandelssystem für die Bereiche Wärme und Verkehr an die Bürgerinnen und Bürger direkt zurückfließen.
Energiepreise neu regeln: An der europäischen Energiebörse wird der Preis für jede Kilowattstunde über den Preis der teuersten, zur Versorgung notwendigen, Kilowattstunde ermittelt. Diese stammt i.d.R. aus einem fossilen Kraftwerk. Schon vor dem Angriffskrieg von Putins Regime auf die Ukraine stiegen weltweit die Kosten für die fossilen Rohstoffe. So war ein Preisanstieg insbesondere bei Gas schon im Herbst letzten Jahres zu beobachten, als der Weltmarkt sich von der Corona-Krise erholte. Ein Grund für die steigenden Preise: Die Spekulation an den Börsen. Denn in jeder Krise gibt es auch Gewinner. Im Krieg sind das die Rüstungsindustrie und eben auch Energiekonzerne, deren Gewinne gerade in die Höhe steigen – ebenso wie die Einnahmen des Staates, der durch seine Steuern ordentlich mitverdient. Die Leidtragenden sind große Teile der Bevölkerung und der mittelständischen Wirtschaft.Wir fordern daher:
o ein gesetzliches Verbot der Sperrung oder Abschaltung der Strom- und Gasversorgung für private Haushalte, Verbraucherinnen und Verbraucher, insbesondere bei besonders schutzbedürftigen Personengruppen. o Die Senkung der Mehrwert- und Energiesteuer und eine Kontrolle der Kartellbehörden, dass die Steuersenkung auch bei den Kund*innen ankommt. o Die Gewährung einer sogenannten Abwrackprämie für den Erwerb von energiesparenden Haushaltsgeräten für einkommensschwache Haushalte. o Sockeltarife für Strom, die Haushalte mit geringem Energieverbrauch entlasten. o Die Wiedereinführung der staatlichen Strompreisaufsicht und Genehmigungspflicht für Verbraucherstrompreise.
Sonne und Wind statt Autokratengas und Umweltschäden: Weder die CO2-Steuer noch die erneuerbaren Energien lassen die Energiepreise durch die Decke gehen, sondern vor allem die teuren fossilen Energieträger, die jahrzehntelang staatlich subventioniert wurden und werden. Atom- und Kohlestrom wird ausschließlich von Großkonzernen erzeugt, wodurch Geld und Macht bei eben diesen konzentriert bleibt. Erneuerbare Energien wiederum können durch die günstige Erzeugungskosten und die Möglichkeit der Wertschöpfung vor Ort dazu beitragen, einen entscheidenden Beitrag dafür leisten, den derzeitigen Energiemarkt zu demokratisieren und auch Gewinne und Arbeitsplätze vor Ort zu erzeugen.Wir fordern daher:
o Eine konsequente Abkehr von Atom- und Kohlestrom. o Den radikalen Umbau unseres Energiesystems auf eine erneuerbare Basis, ein Recht auf saubere Energie und einer Dezentralisierung und Demokratisierung des Energiesektors. o Statt 100 Mrd. für die Bundeswehr fordern wir ein massives Investitionsprogramm zum Aufbau einer allumfassenden und versorgungssicheren Wasserstoffinfrastruktur, um möglichst rasch aus der Abhängigkeit von fossilem Gas herauszukommen, den erzeugten Strom von erneuerbaren Energien zwischenzuspeichern und jederzeit nutzen zu können. o Keine Einführung einer Verhinderungsplanung von Windenergieanlagen an Land, wie es derzeit in Sachsen mit der neuen Bauordnung geplant ist. o Die Einführung einer Photovoltaik- oder Gründachpflicht für Bestandsgebäude des Freistaats Sachsen sowie für alle gewerblichen und privaten Neubauten ab 300qm Dachfläche, wo dies technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar ist, verbunden mit Zuschüssen für in Vermietung befindliche Mehrfamilienhäuser und kommunale Liegenschaften.
Sozial-ökologische Mobilität sichern: Eine weitere Säule der Entlastungspakete der Bundesregierung sind die Tankrabatte. Damit werden allerdings diejenigen am stärksten subventioniert, die den größten Hubraum haben. Die Kosten für diesen unsozialen und unökologischen Holzweg werden mit mehr als 3 Milliarden Euro die des 9 €-ÖPNV Tickets übersteigen. Wir sagen: Anstatt den Sprit auch für großstädtische Limousinen-Besitzer zu subventionieren, fordern wir mit einem echten Mobilitätsgeld, dass Menschen, die auf ihr Auto wirtschaftlich angewiesen sind, unterstützt werden – und das ab dem ersten Kilometer Arbeitsweg, direkt ausgezahlt und steuerfrei. Damit wird konkret Lohnabhängigen geholfen, die sich aufgrund der gestiegenen Spritpreise das Arbeiten bald nicht mehr leisten können. Auch für unsere alltägliche Mobilität braucht es neue Konzepte, um unabhängiger vom Auto zu werden und generell günstiger Reisen zu können. Daher fordern wir eine echte Mobilitätswende mit günstigen Ticketpreisen und der Freifahrt für Kinder, Jugendliche und Rentner*innen im ÖPNV. Damit auch alle etwas davon haben, braucht es einen massiven Ausbau des Angebots und kluge Lösungen für den ländlichen Raum. Was aber nicht mehr gelten soll: Das mehr als die Hälfte der sächsischen Bevölkerung faktisch nicht an den ÖPNV angeschlossen ist. Deswegen fordern wir sogenannte Mindestbedienstandards ähnlich wie in der Schweiz, welche gesetzlich festlegen, dass es ein regelmäßiges und attraktives Angebot vor Ort gibt.Zur Mobilitätswende braucht es daher zunächst:
o Ein Mobilitätsgeld, was allen, die wirtschaftlich auf das Auto angewiesen sind, ab dem 1. Kilometer direkt und steuerfrei ausgezahlt wird. o Die Einführung und Durchsetzung einer Mobilitätsgarantie inkl. Mindestbedienstandards mit einem flächendeckenden barrierefreien ÖPNV-Angebot in ganz Sachsen. o Die Fortführung des 9 € Monats-Tickets bis Jahresende, um ein kostengünstiges Mobilitätsangebot für alle auch über die Sommerferien hinaus zu sichern o Die Freifahrt im ÖPNV für alle Kinder, Jugendlichen und Rentner*innen ab dem 01.01.2023.