Im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr fand heute die erste Sachverständigenanhörung der neuen Wahlperiode statt. Gegenstand war der Antrag der Fraktion DIE LINKE „Gemeinnütziges Engagement gebührend anerkennen: Freie Fahrt für Freiwilligendienst-Leistende mit Bus und Bahn!“ (Drucksache 7/397). Marco Böhme, mobilitätspolitischer Sprecher der Linksfraktion, stellt danach fest:
„Die drei Vertreterinnen der Freiwilligendienst-Träger veranschaulichten eindrücklich die Lage und finanzielle Situation der Freiwilligendienst-Leistenden. Sachsens Regierung wolle zwar das AzubiTicket für Freiwilligendienst-Leistende öffnen. Aber bei 300 Euro Taschengeld im Monat sei ein Ticket-Preis von 68 Euro viel zu hoch, auch im Vergleich mit den Einkommen von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die seit Jahresbeginn kostenfrei die Bahn nutzen dürfen.
Nur die kostenfreie, landesweite Nutzung des sächsischen AzubiTickets, wie wir sie fordern, wäre das richtige Zeichen der Wertschätzung. Dann könnten auch endlich mehr junge Menschen aus einkommensschwachen Familien für einen Freiwilligendienst gewonnen werden. Auch ältere Menschen im Bundesfreiwilligendienst würden entlastet werden. Nicht zuletzt würden Einsatzstellen auf dem Lande profitieren, die wegen der Mobilitätshürden bisher weniger attraktiv sind.
Die Anhörung zeigte auch, dass der Freistaat im Bundesrat sofort für eine bundesweite Lösung tätig werden könnte. Auch das schlagen wir vor. Es gibt bereits Gruppen, die bundesweit kostenfrei den öffentlichen Nahverkehr nutzen dürfen, trotz der Hoheit der Länder. Die Regierungskoalition sollte sich also unserem Antrag anschließen, wenn sie es ernst meint mit der Wertschätzung der Freiwilligen.“
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